Permeamin in der Kälberfütterung
Aufwandmenge:
Nach Herstellerangabe, ca. 0,1%vol. als Zusatz zur Tränke
Beschreibung der Kälberhaltung:
Die neugeborenen Kälber werden direkt nach der Geburt in ein Einzeliglu gebracht. Weibliche Tiere zur eigenen Nachzucht gelangen nach ca. 2-3 Wochen in die Gruppenbucht auf Tiefstreu und Spalten am Fressplatz. Die übrigen weiblichen Kälber zur Mast und alle männlichen Kälber werden bis zum Verkauf mit 4-6 Wochen im Iglu gehalten. Die Iglus werden nach jeder Belegung gereinigt, aber nicht gewaschen und stehen einige Tage oder Wochen leer. Jedes Kalb erhält seinen eigenen Tränkeeimer, der mit der Ohrmarkennummer beschriftet ist, um Krankheitsverschleppungen zu vermeiden. Diese werden jedoch nur kalt ausgewaschen. Die Hygienemaßnahmen in unserem Betrieb sind somit lediglich auf das allernotwendigste beschränkt.
Beschreibung der Kälberfütterung:
Die erste Kolostrumgabe erfolgt nicht unbedingt immer gleich nach der Geburt, insbesondere bei Nachkalbungen oder solchen, die nicht bemerkt werden, verlängert sich der von der Veterinärmedizin geforderte Zeitraum von max. 2 Stunden bei uns erheblich. Obwohl in unserem Betrieb schon sämtliche Erreger (E-coli, Kryptosporidien, Rota-und Corona-Viren) aufgetreten sind, werden keinerlei Muttertierimpfungen oder Schluckvakazine für die Neugeborenen verwendet, weil die Erfahrungen damit nicht zufriedenstellend waren. Alle Kälber werden mit Vollmilch getränkt; die weiblichen Kälber zur eigenen Nachzucht mit max. 2 Liter pro Mahlzeit und Frühentwöhnung.
Beschreibung des Versuchsverlaufes:
Im Versuchszeitraum von Mitte Februar bis jetzt (=fast ein halbes Jahr) wurden 34 Kälber in unserem Betrieb geboren. Alle Kälber wurden spätestens ab der zweiten Fütterung mit Permeamin in der angegebenen Dosierung versorgt. Der Zusatz wird mit einer Handpumpe direkt von der Kuhmilch in den Tränkeeimer gepumpt und durch das Daraufschütten der Milch gut vermischt. Die Milch muss gleich darauf verfüttert werden, da ansonsten das Permeamin ausflockt. Bei auch nur geringen Anzeichen von Durchfall oder Unwohlsein der Kälber wurde die Menge Permeamin verdreifacht, um vorbeugend wirken zu können. Auf Grund der ohnehin geringen Dosiermenge ist dieser Mehraufwand leicht zu tragen.
Ergebnis:
Von den 34 Kälbern sind alle gesund durch ihre Tränkezeit gelangt bzw. wurden gesund verkauft. Ein Kalb wurde wegen einer Nabelentzündung tierärztlich behandelt. Weitere sechs Kälber wurden wegen leichter Durchfall-Erscheinungen homöopathisch behandelt, drei wegen leichter Atemwegserkrankungen (bei der Geburt Schleim eingeatmet). Weitere tierärztliche Behandlungen oder gar Totalverluste gab es gar keine. Angesichts der Tatsache, dass im Durchschnitt der deutschen Milchviehbetriebe 8-10% Kälberverluste vorherrschen, ist dies ein extrem gutes Ergebnis. Wichtig ist nur ein gewisses Mindestmaß an Hygiene, aber auch nicht zu viel; und ein wachsames Auge für die Kälber, damit früh genug reagiert werden kann, mit der Verdreifachung der Aufwandmenge bzw. homöopathischen Anwendungen. Dadurch, dass die Krankheitserscheinungen, wenn überhaupt, nur sehr abgeschwächt auftraten, war eine Heilung leichter möglich.
Erfahrungsberichte sind immer Einzelfälle und sollten von Betrieb zu Betrieb beachtet werden. Jedes Tier, jedes Lebewesen ist anders und reagiert auf unterschiedliche Situationen anders. Deshalb sollten unsere Erfahrungsberichte nicht als bindend angesehen und immer mit dem behandelnden Tierarzt besprochen werden.